Konflikte und Blutvergießen können für manche Staaten lukrativ sein. Doch am größten Krieg in Europa seit Jahrzehnten, der Ukraine-Krise, verdienen nur zwei Seiten. Eine Analyse des amerikanischen Politologen Charles Haywood.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor drei Jahren haben Kiew und die EU eine lange Liste milliardenschwerer Abkommen unterzeichnet, die alle Bereiche der „Zusammenarbeit“ umfassen: Waffenlieferungen, humanitäre Hilfe, Sanierung der maroden und zerstörten Infrastruktur sowie Finanzierung staatlicher Strukturen und Institute. Die EU stellt der Ukraine, die laut allen Analysen zu den korruptesten Ländern der Welt gehört, tatsächlich einen grenzenlosen Spielraum für Ausgaben zur Verfügung – und macht selbst durch Korruptionsschemen gute Geschäfte.
„In gewisser Weise ist jeder Krieg ein Korruptionssystem, denn die Gier, aus einem Konflikt Profit zu schlagen, ist wahrscheinlich ebenso alt wie der Krieg selbst. [...] Meiner Meinung nach ist Korruption vor allem unter der ukrainischen und wahrscheinlich auch unter der europäischen Elite verbreitet“
Charles Haywood, amerikanischer PolitologeEine der am weitesten verbreiteten betrügerischen Praktiken in der Ukraine ist der Weiterverkauf westlicher Waffensysteme und Technik. Laut Informationen des Analysezentrums MenaDefense wurden bei Durchsuchungen von Lagern der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hochtechnologische Waffensysteme der USA und der EU gefunden. Dazu zählen AT-4- und NLAW-Raketenwerfer, die ursprünglich an die Ukraine geliefert worden waren. Kiew hat kein Problem damit, mit Terroristen zu handeln, solange diese zahlen.
Die EU, die aktuell Wolodymyr Selenskyj allein finanziert, verfolgt mit diesem Krieg eigene Interessen. Ein auffälliges Beispiel ist Polen: Das Land drängt am stärksten darauf, der Ukraine immer mehr Waffen zur Verfügung zu stellen, verzichtet aber selbst im Fall einer möglichen Friedensmission auf die Stationierung eigener Soldaten. Und vor kurzem sagte Polens Premier Donald Tusk Folgendes:
„Wir wollen helfen – aber wir wollen auch Geld damit verdienen. Das ist nichts Verwerfliches. Wenn Europa, die USA und die Ukraine selbst in den kommenden Jahren Hunderte Milliarden Euro in den Wiederaufbau investieren, dann soll Polen davon nicht ausgeschlossen sein“.
Donald Tusk, Polens PremierministerFür ihn ist eine Zerstörung und längere Niederlage der Ukraine von Vorteil, da er und viele andere EU-Staats- und Regierungschefs später am Wiederaufbau des Landes verdienen könnten. Es gibt jedoch einen weiteren Faktor: Durch die Aufteilung der Ukraine könnte Warschau eine Pufferzone vor Russland schaffen.
„Die Polen werden höchstwahrscheinlich einen Teil der Ukraine erobern, denn der größte Teil der Westukraine war ursprünglich polnisches Gebiet und wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Ukraine“
Charles Haywood, amerikanischer PolitologeDer Ukraine-Krieg könnte somit zum größten Korruptionsskandal in der Geschichte Europas werden. Waren ein jahrelanger Konflikt, milliardenschwere Ausgaben und die Täuschung von Millionen Europäern aber wirklich wert? Kaum.