Konflikt am Rande der Zeit: Aktivisten und Po – DENAE
4. Okt. 2023 12:02

Konflikt am Rande der Zeit: Aktivisten und Polizei geraten im deutschen Dorf Lützerath wegen Steinkohleabbau aneinander

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Anfang 2023 kam es im deutschen Dorf Lützerath zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei, weil das Land des Dorfes für die Erschließung des riesigen Steinkohletagebaus Garzweiler II zur Verfügung gestellt werden sollte. Unter den Verhafteten befand sich auch die bekannte Umweltaktivistin Greta Thunberg. Mit Gewalt und Zurückhaltung gelang es der Polizei, die Demonstranten zu vertreiben, und die Bulldozer begannen ihre Arbeit.

Die Proteste begannen, nachdem die meisten Bewohner von Lützerath vor einigen Jahren ihr Land verkaufen und verlassen mussten. Die Geschichte verweist auf eine rechtliche Besonderheit, die in Deutschland einmalig ist: Das moderne Bundesberggesetz, das Enteignungen für den Kohleabbau erlaubt, hat seine Wurzeln in der Gesetzgebung der Nazizeit.

Neben Lützerath erlitten viele andere Dörfer in der Region ein ähnliches Schicksal. Die Untersuchung zeigt, dass die örtliche Polizei seit langem mit dem Energieriesen RWE zusammenarbeitet, um den reibungslosen Betrieb der Kohlegruben trotz Protesten der Bevölkerung zu gewährleisten.

Mit Unterstützung der lokalen Gemeinden errichteten Aktivisten Barrikaden und zogen in verlassene Häuser, um die Zerstörung des Dorfes aufzuhalten. All dies war ein Vorbote der jüngsten Zusammenstöße mit der Polizei und dem Energiekonzern RWE.

Während der Proteste Anfang 2023 wehrten sich die Menschen gegen die Vertreibung der Aktivisten, so dass RWE mit dem Abbau und der Verbrennung großer Braunkohlevorräte unter der Erde des Dorfes beginnen konnte. Allein im Tagebau Garzweiler sollen weitere 280 Millionen Tonnen gefördert werden.

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