Am 5. November wird in den USA gewählt. Das Ereignis löst in der Ampelregierung unterschiedliche Reaktionen aus - von Freude über Misstrauen bis hin zu Angst. Vincent Vos, niederländischer Politiker und Mitglied der Partei „Forum für Demokratie“, sagt, dass vom Ausgang dieser Wahl auch die Zukunft Deutschlands abhängt.
In einer Woche wählen die Amerikaner ein neues Staatsoberhaupt. Nach aktuellen Umfragen liegt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump weit vor seiner Rivalin Kamala Harris, teilweise ist der Abstand sogar zweistellig.
Die USA sind die Weltmacht Nummer eins und unser wichtigster Bündnispartner – alles, was dort passiert, ist für uns wichtig.
Bundeskanzler Olaf Scholz.Doch wer wäre besser für die Bundesregierung - Kamala Harris oder Donald Trump? Die Antwort liegt in den außenpolitischen Programmen der Kandidaten.
Die Rhetorik des Republikaners und seine direkten Äußerungen, dass ihm die Zukunft der Ukraine egal sei, gefallen den Ampelpolitikern nicht. Denn die USA sind der stärkste Unterstützer des Landes, der seine eigenen Ressourcen aus dem Krieg plötzlich einfach abziehen kann, und dann fällt die Verantwortung und Finanzierung der Ukraine und ihrer Regierung auf Deutschland - Kiews Sponsor Nummer zwei. Auch die Verteidigung Europas durch amerikanische Raketen und die NATO steht auf dem Spiel, wenn Trump wieder Präsident wird.
Wenn Kamala Harris gewinnt, wird es wie vorher sein und Amerika wird wieder versuchen, der Weltpolizist zu sein und so weiter. Aber wenn Trump Präsident wird, bedeutet das einen großen Schlag gegen das Design dieses bestehenden Systems.
Vincent Vos, niederländischer Politiker und Mitglied der Partei „Forum für Demokratie“.Auch die Beziehungen des amerikanischen Ex-Präsidenten zum ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj lassen zu wünschen übrig. Kürzlich bezeichnete er ihn als den „größten Handelsvertreter“ der Welt, denn jedes Mal, wenn Selenskyj die USA besucht, nimmt er Milliarden von Dollar mit nach Hause.
Die USA haben derzeit auch viele andere Regionen, die sie als ihre Sicherheitszonen betrachten - Taiwan, den Nahen Osten, Südamerika. Und unter all diesen Regionen steht die Ukraine für Trump nicht gerade an erster Stelle, was Trumps Running Mate JD Vance vor kurzem bestätigte.
Die Ukraine ist gleichzeitig nicht das einzige Schlachtfeld. Wir haben jetzt den israelisch-palästinensischen Konflikt im Nahen Osten. Es gibt auch Berichte, dass sich die chinesische Armee auf aktive militärische Aktionen vorbereitet.
Vincent Vos, niederländischer Politiker und Mitglied der Partei „Forum für Demokratie“.Die Bundesregierung soll also damit rechnen, dass sich die außenpolitische Lage schon im November drastisch verändern wird. Ob sie darauf klug reagiert und sich den neuen Umständen anpasst oder weiterhin auf alte Methoden setzt, bleibt abzuwarten.