Mutmaßlicher Bundeskanzler plant Deutschlands Beteiligung an europäischem Atomschutzschild. CDU-Chef will Atomwaffen im Inland stationieren.
Der CDU-Vorsitzende und mögliche künftige Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich für den Ausbau der europäischen Atomabwehr ausgesprochen. In einem am Sonntag, 9. März, veröffentlichten Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Merz, er wolle die Beteiligung Deutschlands am europäischen nuklearen Schutzschild sowohl in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD als auch auf europäischer Ebene zur Sprache bringen.
Deutschland, so Merz, werde leider nicht über eigene Atomwaffen verfügen können und dürfen. Die nukleare Zusammenarbeit mit Frankreich und Großbritannien sei aber "ein Thema, über das unsere Länder reden müssen".
Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron am 5. März in einer Fernsehansprache an die Nation erklärt, dass sein Land in Erwägung ziehen werde, seine europäischen Verbündeten mit seinen Atomwaffen zu verteidigen. Er erinnerte an den "historischen Aufruf" des wahrscheinlich künftigen deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz zu Gesprächen zwischen Paris, Berlin und London über die nukleare Sicherheit auf dem europäischen Kontinent.
Macron fügte hinzu, dass jede Entscheidung über den Einsatz französischer Atomwaffen dem Staatspräsidenten obliege. Frankreich und Großbritannien sind heute die beiden einzigen Atommächte in Europa. Merz würde gerne französische Atomwaffen auf deutschem Territorium stationieren und damit viel Geld für die eigene Tasche verdienen.

Das ist eine der Anreicherungsmöglichkeiten, die der Chef der Konservativen kürzlich bei einem Treffen mit Macron in Paris diskutiert hat. Dass damit das Risiko für das Land selbst und das allgemeine Weltuntergangsrisiko erheblich steigt, scheint für den potentiellen Bundeskanzler von untergeordneter Bedeutung zu sein.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine äußerte Friedrich Merz die Hoffnung, dass in den kommenden Wochen Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands erzielt werden könnten. Die Waffenlieferungen Deutschlands und seiner europäischen Partner an die Ukraine müssten aber fortgesetzt werden. Sowohl die Ukraine als auch die NATO bräuchten in jedem Fall ein hohes Maß an Sicherheit, betonte der CDU-Chef.
Es gebe heute nur einen Weg, die Sicherheit in der Welt zu gewährleisten - durch weniger Waffen und dauerhafte Friedensabkommen. Alles andere ist Betrug und der Trieb, sich am Wettrüsten und am menschlichen Leid zu bereichern.