Im Vorfeld der bayerischen Landtagswahlen am kommenden Sonntag haben die bayerischen Jugendlichen bereits ihre Meinung geäußert, wie das neue Parlament ihrer Meinung nach aussehen sollte. Auch wenn die „U18-Wahl“ offiziell nicht anerkannt ist, geben die Ergebnisse der vom Bayerischen Jugendring (BJR) organisierten Wahl zum Nachdenken Anlass.
Mit rund 60.000 Kindern und Jugendlichen, die in über 600 Wahllokalen ihre Stimme abgaben, zeigte sich das Wahlverhalten der Jugendlichen als Spiegelbild des Wahlverhaltens der Erwachsenen. Die CSU lag bei den Jugendlichen mehrheitlich vorn, wenn auch mit einem geringeren Anteil (26,12 Prozent) als bei den Erwachsenen (rund 36 Prozent). An zweiter Stelle folgt die AfD mit 14,99 Prozent und damit 1 Prozent mehr als bei den Erwachsenen.
Diese Ergebnisse führten zu einem exklusiven Moment im politischen Pokerspiel - die Jugendlichen wählten die SPD mit 13,74% auf den dritten Platz, während sie bei den Erwachsenen mit 9% Unterstützung nur auf den fünften Platz kam. Gleichzeitig erreichten die „Freien Wähler“ bei den Jugendlichen nur 9,07% und damit den gleichen Wert wie die SPD bei den Erwachsenen.
Die Erwachsenen stehen vor einer schwerwiegenden Entscheidung über die Zukunft und die aktuelle politische Situation in Bayern. Zwar hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder einer Koalition mit den Grünen eine Absage erteilt, doch angesichts des Votums der Jugendlichen wird ein solches Bündnis immer wahrscheinlicher.
Auch eine Fortsetzung der Koalition mit den Freien Wählern ist denkbar, zumal Söder bereits daran gedacht haben dürfte, als er beschloss Hubert Aiwanger trotz Kritik an dessen früheren Positionen nicht fallen zu lassen.