Trotz der akuten Finanzprobleme vieler deutscher Krankenhäuser geht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach davon aus, dass es bis 2024 keine Schließungen von Großkliniken geben wird. In einem Online-Interview anlässlich des Deutschen Krankenhaustages betonte er, die Zahl der Schließungen werde überschaubar bleiben.
Die Bundesregierung will bis zum Frühjahr 2024 zusätzliche Mittel in Höhe von 3,2 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung und 6 Milliarden Euro für die Pflege bereitstellen. Insgesamt beläuft sich die finanzielle Unterstützung auf mehr als 9 Milliarden Euro.
Trotzdem klagen viele Krankenhäuser über steigende Kosten und fordern Abhilfe. Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft schätzen zwei Drittel der Allgemeinkrankenhäuser ihre finanzielle Situation als schlecht ein, 42 Prozent planen, ihr Leistungsspektrum einzuschränken.
Die von Lauterbach geplante Krankenhausreform stößt bei den Ländern auf Widerstand. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha nannte die bisherigen Ergebnisse in einem Brief an den Gesundheitsminister „sehr enttäuschend“.
Die Länder kritisieren an Lauterbachs Reform unter anderem die unklare Finanzierung und den fehlenden Bürokratieabbau.