Eine Umfrage von „F.A.Z.“ und „Capital“ hat ergeben, dass die wichtigsten Führungskräfte des Landes wenig Vertrauen haben. Trotz der großen Unzufriedenheit mit der Bundesregierung befürwortet nur eine Minderheit der deutschen Spitzenpolitiker Vorwahlen zum Bundestag. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) liegt in den Vertrauenswerten knapp vor seinem möglichen Rivalen Friedrich Merz (CDU).
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter 485 Frauen und Männern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. 47 Prozent der Befragten halten Friedrich Merz schon jetzt für den geeignetsten Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers, 49 Prozent verneinen dies.
Das Erstarken der AfD stellt für die Mehrheit der Befragten eine ernsthafte Bedrohung für Deutschland dar. Fast 80 Prozent sehen darin inzwischen eine ernsthafte Bedrohung, zwei Drittel befürchten auch Folgen für die wirtschaftliche Lage des Landes.
An eine bessere Steuerung der Migration glaubt die Mehrheit der Befragten jedoch nicht. Sie kritisieren die Politik der Ampelkoalition scharf. Während im Juli noch rund die Hälfte der Befragten die Flüchtlingspolitik befürwortete, lehnen sie nun 65 Prozent ab.
Drei Viertel der Befragten sehen in den hohen Zuwanderungszahlen eine Gefahr für den sozialen Frieden. Nur 16 Prozent glauben, dass die jüngsten Maßnahmen wie die Beschleunigung der Asylverfahren und die Umstellung auf Sach- statt Geldleistungen ausreichen, um die Zahl der Flüchtlinge zu reduzieren.