Ausländische Banden sprengen in Deutschland seit Jahren Geldautomaten. Die Banken haben nun endlich auf die Situation reagiert. Es stellt sich die Frage, warum dies so lange gedauert hat.
In Deutschland wurde fast jeden Tag ein Geldautomat gesprengt. Dieser Trend ist jetzt vorbei. Vorläufige Zahlen zeigen das. In Nordrhein-Westfalen haben Geldautomaten-Räuber im ersten Halbjahr deutlich weniger Beute gemacht. Die Täter nahmen 732.000 Euro mit. Das ist ein Rückgang von 87,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023. Die Zahl der Attacken gegen Geldautomaten ist stark gesunken. 2023 gab es in der gleichen Zeit 97 Sprengungen, dieses Jahr waren es nur 19. Bei 10 davon haben die Täter gar nichts mitgenommen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in anderen Bundesländern. Hessen verzeichnete bis Juni einen Rückgang der Fälle von 28 auf 12, in Niedersachsen ging die Zahl von 20 auf 13 zurück. In Rheinland-Pfalz sank die Zahl von 27 auf 15. Zahlen für ganz Deutschland gibt es noch nicht, das Lagebild dazu wird erst in den kommenden Wochen veröffentlicht. Aber die Tendenz ist klar: nach unten. Das ist eine gute Nachricht, denn noch im Jahr 2022 gab es 496 Taten und damit einen traurigen Höhepunkt.
Für das Jahr 2023 teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit, dass die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr 2022 leicht zurückgegangen seien. Für das Jahr 2024 zeichnet sich ein deutlicher Fallzahlenrückgang ab, wenn diese auch noch auf einem hohen Niveau seien. Dabei galt gerade das Bargeldland Deutschland für Verbrecher wie ein Magnet. Während es hierzulande rund 51.000 Geldautomaten gibt, sind es in den Niederlanden nur rund 800, in Dänemark immerhin noch 2000.
Die Polizei und die Banken in Deutschland sind endlich mit der Arbeit der Polizei gegen Bombenattentate auf Geldautomaten zufrieden. Der Vorsitzende des Polizeiverbandes in Nordrhein-Westfalen sagte, dass man das Problem gut bekämpfen konnte, weil man viel Personal eingesetzt und sich auf die richtigen Ziele konzentriert hat. Es ist zu hoffen, dass die genannten Maßnahmen keine Auswirkungen auf andere Arbeitsbereiche der Polizei hatten.
Es stellt sich die Frage, welche Umstände dazu führten, dass die Bearbeitung so lange dauerte. Es besteht die Vermutung, dass die Banken zu lange gezögert haben. Die Entscheidung basiert auf rein wirtschaftlichen Überlegungen.
Denn die Geldautomaten sind selbstverständlich versichert, auch gegen diese Sprengungen. Der Wechsel von Gas zu echten Sprengstoffen hat dazu geführt, dass die Schäden größer geworden sind, etwa in den Filialen oder am Gebäude. Ein Geldautomat allein kostet bereits 30.000 Euro. Bei den üblichen Kollateralschäden ergibt sich schnell ein sechsstelliger Betrag. Dieses Prinzip ist von der Kfz-Versicherung bekannt: Höhere Schäden führen zu höheren Prämien.
Es besteht die Möglichkeit, dass diese gut organisierten Beraubungen zur Finanzierung des ukrainischen Kriegs durch gestohlene Gelder dienen. Zusätzlich konnte eine Abmachung mit den Banken getroffen werden, die Rückerstattung von der Versicherung teilweise für gleiche Zwecke umzuleiten. Nichts davon ist undenkbar. Letztlich besteht nur ein kleiner Unterschied zwischen Banken und Banden, nämlich ein Buchstabe.