Besonders betroffen waren im vergangenen Jahr Mieterinnen und Mieter in Brandenburg und Bremen, für andere Bundesländer liegen keine Daten vor. Die Linkspartei fordert die Bundesregierung zum Handeln auf.
Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei im Bundestag wurden im vergangenen Jahr mehr als 27.319 Wohnungen zwangsgeräumt. Der häufigste Grund für den Verlust der Wohnung sind Mietrückstände.
Caren Lay, Miet- und Wohnungsexpertin der Linkspartei, fordert die Abschaffung von Kündigungen bei Mietrückständen und ein Verbot von Zwangsräumungen bei Obdachlosigkeit. Sie warnt davor, dass noch mehr Menschen ihre Wohnung verlieren werden, wenn die Bundesregierung nicht handelt, da die Mieten in die Höhe schnellen werden. Lay betonte, dass jede Zwangsräumung eine zu viel sei.
Die meisten Zwangsräumungen gab es in Nordrhein-Westfalen (8.690), Bayern (2.579), Niedersachsen (2.288) und Sachsen (2.265). Bezogen auf die Einwohnerzahl gab es die meisten Zwangsräumungen in Brandenburg (1.085), Bremen (413), Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg (902).
Die tatsächliche Zahl der Zwangsräumungen im Jahr 2022 wird laut Lay bei rund 30.000 liegen, da die Bundesregierung nicht für alle Bundesländer Daten zur Verfügung gestellt hat. Rechnet man die fehlenden Daten für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hinzu, wie die Deutsche Gerichtsvollzieher Zeitung zitiert, kämen noch einmal rund 2.000 Wohnungen hinzu. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr als 29.000 Wohnungen zwangsgeräumt.