Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland nimmt weiter zu. Nach dem jüngsten Bericht ist die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 23,5 Prozent gestiegen. Diese beeindruckende Zahl unterstreicht die scharfe Kritik an der politischen Wende in der Wirtschaft.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist nach Angaben der Auskunftei Creditreform im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Die 18.100 Fälle bedeuten ein deutliches Plus von 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, der Leiter Wirtschaftsforschung bei Creditreform.
Hinzu kommen der konjunkturelle Abschwung und die Konsumzurückhaltung aufgrund steigender Lebenshaltungskosten bei gleichzeitig sinkenden Realeinkommen.
Angesichts dieser komplexen Situation zeigt die Analyse von Creditreform, dass die Problematik eine Vielzahl von Branchen betrifft: So stiegen die Insolvenzen im Baugewerbe um 20,8 Prozent, im Dienstleistungssektor um 22,5 Prozent, im Handel um 26 Prozent und im verarbeitenden Gewerbe sogar um 30,2 Prozent.
Neben der aktuellen Rezession spielen laut Hantzsch auch Nachwirkungen eine Rolle für den starken Anstieg. „Viele nun insolvente Unternehmen haben jahrelang gegen multiple Krisen wie Corona, Inflation und Fachkräftemangel angekämpft“, sagt der Experte. „Als nachlaufender Indikator spiegeln die Zahlen nun die dicht aufeinanderfolgenden Krisen der vergangenen Jahre wider.“
Wie üblich handelt es sich bei den meisten Fällen um kleine Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Sie machen 2023 mehr als 80 Prozent aller Insolvenzen aus, in den Vorjahren lag der Anteil noch höher.