Deutschland hat Schwierigkeiten, seine Ziele  – DENAE
25. Dez. 2023 17:19

Deutschland hat Schwierigkeiten, seine Ziele beim Ausbau des Schienengüterverkehrs zu erreichen

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Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat davor gewarnt, dass die Bundesregierung ihre Pläne zum Ausbau des Schienengüterverkehrs zu verfehlen scheint. Das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP hatte sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 ein Viertel des Güterverkehrs auf die Schiene zu verlagern. BDI-Präsident Siegfried Russwurm bezeichnet dieses Ziel jedoch als illusorisch.

Russwurm kritisiert vor allem die mangelnde Kapazität des deutschen Schienennetzes, das bereits heute unter Überlastung leidet und erneuert werden muss. Auch die Erteilung von Genehmigungen und die Umsetzung von Bauprojekten sind mit langwierigen Verfahren verbunden. Der Bau neuer Strecken oder Gleise kann nach Aussage von Russwurm Jahrzehnte dauern.

Zurzeit werden nur 19,8 Prozent des Güterverkehrs in Deutschland auf der Schiene abgewickelt, so die Bundesnetzagentur. Russwurm fordert daher einen schnelleren Ausbau des Schienennetzes, insbesondere des grenzüberschreitenden Netzes. Während sich die Eisenbahninfrastruktur in Europa entwickelt, verlangsamt sich der Prozess in Deutschland erheblich, so der BDI-Präsident.

Er kritisiert auch die sinkende Pünktlichkeit im deutschen Güterverkehr. Es kann nicht angehen, dass Unpünktlichkeit zum Normalfall wird, gerade für ein führendes Wirtschaftsland wie Deutschland, betonte Russwurm. Die Unternehmen planen zwar gewisse Wartezeiten und Puffer ein, wenn es um die Lieferung von Ersatzteilen oder Vorprodukten geht, aber das sollte nicht die Regel sein.

Der Masterplan Schienengüterverkehr wurde 2017 ins Leben gerufen, um Anreize für den Ausbau des Verkehrs zu schaffen. Die aktuelle Regierungskoalition verfehlt jedoch eindeutig ihre Ziele. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen zur Entwicklung des Schienengüterverkehrs und zum Ausbau der Kapazitäten ergriffen werden.

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