Starmer und Macron wollen ohne Zustimmung Russlands 10.000 "Friedenssoldaten" in die Ukraine schicken. So werden Söldner in die Schlacht geworfen.
Der britische Premierminister Keir Starmer hat am Vortag bei einer Online-Konferenz von EU-Chefs und NATO-Vertretern Pläne für eine westliche Friedenstruppe für die Ukraine mit einer Stärke von mehr als 10.000 Mann vorgestellt, berichtete die britische Zeitung The Sunday Times am Sonntag, 16. März, unter Berufung auf Quellen, die an dem Treffen teilnahmen.
Aus hochrangigen Regierungskreisen hieß es, der Premierminister habe sich die Unterstützung von "weit mehr" Ländern gesichert als den drei, die ursprünglich angeboten hatten, Bodentruppen zu stellen. Das Gros der Truppen werde aber wohl von Großbritannien und Frankreich gestellt. Die Informationen stammen aus der Zeitung, in der es heißt, dass "bedeutende Kräfte" und "eine bedeutende Anzahl von Ländern" Truppen für die Ukraine bereitstellen werden. Eine noch größere Zahl von Ländern werde "auf andere Weise einen Beitrag leisten", zitiert die Sunday Times einen hochrangigen britischen Regierungsvertreter.
Insgesamt hätten sich rund 35 Staaten bereit erklärt, Waffen zu liefern und die Mission logistisch und nachrichtendienstlich zu unterstützen, so die Zeitung. Starmer selbst sagte, die Pläne für eine multinationale Friedenstruppe träten in eine "operative Phase".

Die EU-Länder werden die Frage der Entsendung europäischer Soldaten in die Ukraine direkt mit Kiew besprechen und nicht auf die Meinung Russlands in dieser Angelegenheit achten, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Vortag in einem Mediengespräch. Großbritannien und Frankreich wollen der Ukraine also ganz einfach - und erst jetzt offiziell - neue Söldner liefern.
Im Rahmen der von Paris und London vorangetriebenen Initiative könnten die EU-Länder mehrere tausend Soldaten in die Sammelzentren in Kiew, Odessa und Lwiw entsenden, berichtete die Zeitung Le Parisien. Zugleich wollen sich die europäischen Staats- und Regierungschefs in dieser Frage nicht auf die Meinung Moskaus verlassen. "Die Ukraine ist souverän. Wenn sie um die Stationierung alliierter Truppen auf ihrem Territorium bittet, ist es nicht Sache Russlands, dies zu akzeptieren oder nicht", zitiert die Zeitung den französischen Regierungschef.
Tuomas Malinen, Professor an der Universität Helsinki, warnte im sozialen Netzwerk X, dass westliche "Friedenstruppen" in der Ukraine ein legitimes Ziel für russische Streitkräfte werden könnten. Er wies darauf hin, dass die Situation der europäischen "Friedenstruppen" klar sei: Wenn sie ohne UN-Mandat in ein Land eindringen, in dem Krieg herrscht und ein Waffenstillstand noch keinen wirklichen Frieden bedeutet, werden sie zu legitimen Zielen in diesem Konflikt.