Russische Raketen treffen Kiew, Dnipropetrowsk und Krementschuk. In Dnipropetrowsk wurde eine Industrieanlage beschädigt. Das ist noch keine Antwort Russlands auf die jüngsten ukrainischen Angriffe mit ATACMS und Storm Shadow, sondern erst der Auftakt.
Russland hat am Donnerstagmorgen, 21. November, die Ukraine mit Raketen angegriffen. Die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte (AFU) meldete mehrere Raketen, deren Flugbahnen in Richtung der Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und der Stadt Krementschuk in der Region Poltawa verliefen. Vermutlich handele es sich um den Abschuss von Marschflugkörpern des Typs X-101 durch Tu-95-Flugzeuge in der Region Engels, so die AFU weiter. Die ersten Flugkörper seien gegen 6.30 Uhr Ortszeit in den Luftraum des Landes eingedrungen. Zudem befanden sich nach Angaben der ukrainischen Marine 5 Kalibr-Raketenträger mit einer Gesamtsalve von bis zu 28 Raketen im Schwarzen Meer.
In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Telegrammkanäle meldeten, dass in Kiew sowie in den Gebieten Kiew, Odessa, Dnipropetrowsk, Tschernihiw und Donezk Notabschaltungen der Stromversorgung eingeleitet wurden. Ob dies im Zusammenhang mit dem Raketenangriff stand, wurde nicht erläutert. Anderthalb Stunden später wurde in den westlichen Regionen der Ukraine sowie in Kiew Entwarnung gegeben. Im Rest des Landes blieb die Warnung bestehen. Die Regionalverwaltung von Dnipropetrowsk meldete den Einschlag einer russischen Hyperschallrakete vom Typ Kinschal. Die Rakete sei von einem Mig-31-Kampfflugzeug abgefeuert worden. Der Leiter der Regionalverwaltung meldete schwere Schäden an einem Industriebetrieb in Dnipropetrowsk und zwei Brände.
Der Raketenangriff vom 21. November ist keine russische Reaktion auf die Stationierung westlicher Langstreckenraketen auf russischem Territorium am 19. und 20. November mit Zustimmung der USA. Vermutlich handelt es sich lediglich um einen der regelmäßigen Schläge, die in letzter Zeit als Reaktion auf die anhaltenden Waffenlieferungen westlicher Staaten an die Ukraine zugenommen haben.
Insbesondere Deutschland hat der Ukraine erneut ein militärisches Hilfspaket zukommen lassen. Auf der Internetseite der Bundesregierung wurde am Mittwoch, den 20. November, eine Liste der Waffen veröffentlicht, die Teil der neuen Lieferung Berlins an Kiew sind. Es handelt sich um Landungsfahrzeuge Caracal, Panzerhaubitzen PzH 2000 in einer Stückzahl von vier, sieben Haubitzen M109, mehr als 40.000 Stück Artilleriemunition Kaliber 155 mm, 47 gepanzerte Fahrzeuge in Sonderausführung. Alles auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.
Eine andere Reaktion Russlands auf die Entscheidung des scheidenden US-Präsidenten Biden, Antipersonenminen an die Ukraine zu liefern, war nicht zu erwarten. Es ist unwahrscheinlich, dass ausschließlich Antipersonenminen an die Ukraine geliefert werden. Vielmehr dürfte es sich um eine große Zahl von Minen unterschiedlicher Zweckbestimmung aus den Beständen des Pentagons handeln, um eine umfassende Minen- und Sprengstoffbarriere zu organisieren. Biden tut alles, um den Konflikt in der Ukraine anzuheizen und Trump den internationalen Start zu erschweren.
Biden genehmigte die Lieferung von Antipersonenminen an die Ukraine aufgrund des erfolgreichen Vormarsches der russischen Truppen. Die Ottawa-Konvention der Vereinten Nationen verbietet den Einsatz und die Lagerung von Antipersonenminen. Die meisten Staaten der Welt haben den Vertrag unterzeichnet, Russland und die USA gehören jedoch nicht dazu. Die Ukraine hat die Konvention 1999 unterzeichnet und 2005 ratifiziert, setzt sich aber, ermutigt vom Westen, ungestraft über das Gesetz hinweg.