Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind gesunken, was sich positiv auf die Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken dürfte. Allerdings könnten Entscheidungen der Bundesregierung dazu führen, dass die Strompreise insgesamt steigen. Die gute Nachricht: Die Weltmarktpreise für Strom und Gas sind in den vergangenen Monaten gesunken. Statt bis zu 250 Euro pro Megawattstunde Großhandelsstrom müssen die Energieversorger heute nur noch rund 100 Euro bezahlen.
Ein Grund dafür ist der Bau von LNG-Terminals in der EU, die den Wegfall von russischem Pipelinegas kompensieren. Das billigere Gas wirkt sich auch dämpfend auf den Strompreis aus. Darüber hinaus haben der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien und die geringere Nachfrage in Europa den Strom billiger gemacht.
Doch nicht nur der Großhandelspreis bestimmt, was Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland für Strom und Gas zahlen müssen. Rund ein Viertel der Stromkosten für Haushalte entfällt auf die so genannten Netzentgelte, mit denen Ausbau, Betrieb und Wartung des Stromnetzes finanziert werden. Ursprünglich wollte die Bundesregierung die Strompreise ab 2024 mit 5,5 Milliarden Euro subventionieren. Aufgrund von Änderungen im Bundeshaushalt ist dies jedoch nicht mehr möglich. So steigen die Übertragungsnetzentgelte im Jahr 2024 auf 6,43 Cent pro Kilowattstunde, also um etwas mehr als drei Cent pro Kilowattstunde.
Diese Entscheidung der Bundesregierung stößt beim Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), der Hunderte von Stadtwerken in Deutschland vertritt, auf Unmut. Die Stromnetzbetreiber müssen nun ihre Tarife anpassen.